Egal ob Nerd oder Geek – Fans der unterschiedlichsten Filme und Serien schwärmen von diesen Events: Die Rede ist von sogenannten Conventions, die bisher vor allem Fans von Comics und Sci-Fi-, Fantasy- und Horror-Filmen und -Serien die Möglichkeit boten, ihre Stars zu treffen. Mittlerweile ist das Angebot breiter und somit auch das Publikum immer häufiger „Mainstream“.
Was hat es mit diesen Events auf sich? Was kann man erleben? Und wie erfährt man, wo die nächste Convention stattfindet? Das sind alles Fragen, auf die es natürlich einen Blick zu werfen lohnt. Also eines nach dem anderen! :-)
Ist das nicht das, wo die ganzen Spinner in Kostümen herumrennen? Ja, diese Frage wurde mir tatsächlich so oder noch derber schon häufig gestellt. Bei dieser Frage handelt es sich aber tatsächlich lediglich um ein Klischee. Bis zu einem gewissen Grad mag auch in diesem Klischee ein Fünkchen Wahrheit stecken, aber wie so oft, wurde das Bild von der Öffentlichkeit letztlich verzerrt. Sonst wäre es ja kein Klischee...
Tatsächlich macht die Convention-Landschaft derzeit sogar einen enorm großen Wandel durch. In den Anfängen und bis vor ein paar Jahren trafen sich auf Conventions hauptsächlich Fans von Science-Fiction-Filmen und -Serien, Fans der Comicszene oder auch Fantasy- und Horror-Fans. Warum gerade in diesen Bereichen Conventions ihren Anfang nahmen, das sei mal dahingestellt. Ich habe in den letzten Jahren aber häufig gesehen, dass gerade diese Fans ihrem Hobby gegenüber sehr treu sind und die Natur dieser Genres auch zahlreiche Möglichkeiten bietet, abseits von Film, TV und Lektüre kreativ zu werden – eben, indem Kostüme gefertigt, RPGs und LARPs ausgerichtet und Treffen zu Spieleabenden arrangiert werden.
Fans treffen Stars Conventions sind schon lange weg von den reinen Fantreffen. Natürlich gibt es diese bis heute. Auch werden diese in der Regel als Convention bzw. kurz Con bezeichnet. Doch häufig meint, wer Convention oder Con sagt, die größeren und großen Events, auf denen auch Stars aus Filmen und Serien, Autoren und Comic-Artists eingeladen werden.
Die Stargäste stehen dann zumeist für Fotos und Autogramme zur Verfügung und beantworten in Q-&A-Panels Fragen der Fans. Wie das alles abläuft, das hängt immer stark von der Art der Convention und auch vom Veranstalter ab.
Die Frage, die ich hier nun gleich mal aus dem Wege räume, und die ich für gewöhnlich mit einem ganz entsetzten Ton und Gesichtsausdruck an die Ohren geknallt bekomme ist „Was???!!! Die Autogramme und Fotos musst du auch noch zahlen???!!!“
Ja, Fotos und Autogramme und teilweise Panels kosten zusätzlich zum Eintritt in den meisten Fällen Geld. Was dem unbedarften Zuhörer meist nicht klar ist, ist, dass solche Events mittlerweile auch richtig Geschäft sind und natürlich ins Geld laufen. Stars erhalten nicht nur die Gage (klar, ist für sie ja auch ein Job), sondern müssen natürlich auch eingeflogen, untergebracht und verpflegt werden. Locations kosten die Veranstalter häufig dann so richtig viel Geld, die Crew des Veranstalters muss untergebracht werden und häufig werden Rabatte mit Hotels in der Umgebung oder dem Hotel, in dem die Veranstaltung stattfindet ausgehandelt, um Fans kostengünstigere Optionen zur Unterkunft zu bieten. Und das muss natürlich auch alles wieder eingebracht werden. Conventions lassen sich daher nicht mit einer abendlichen Autogrammstunde oder der schnellen Unterschrift am roten Teppich vergleichen (und glaubt mir, so einfach und spaßig ist das nicht mit dem roten Teppich, wie sich manch einer das vorstellt.) ___ Und was ist nun mit den Spinnern in Kostümen? Diese „Spinner“ in Kostümen gibt es wirklich. Ich bin selbst so ein Spinner. Letztlich ist das vergleichbar mit Sportfans, die sich im Trikot ihrer Lieblingsmannschaft ins Stadion setzen. Nur wird das eine gesellschaftlich anerkannt, das andere als im besten Falle verrückt abgestempelt.
Ich sehe immer wieder Fragen wie „Muss ich ein Kostüm anziehen, wenn ich zu einer Convention gehe?“. Die Antwort ist klipp und klar: „Nein!“ Auf Cons sieht man wirklich alles. Für gewöhnlich kann man in Sachen Besucher sogar von 50 % aufwärts ausgehen, die in ganz normalen Klamotten antanzen oder maximal ein Fan-Shirt tragen. Ich wage sogar zu behaupten, dass der Anteil häufig noch viel größer ist – wobei es hier natürlich von Event zu Event Unterschiede gibt.
Zwar boomt die Kostüm- und Cosplay-Szene und wird mehr und mehr zum Mainstream, doch wer nicht ausschließlich zum Kostüm vorzeigen eine Convention besucht, sondern viel in Panels sitzt, Autogramme und Fotos ersteht und an weiteren Programmpunkten teilnehmen möchte, der verzichtet weitestgehend auf Kostüme. Wer mal ein etwas aufwändigeres Kostüm getragen hat, der weiß wieso. Wer sich nicht auskennt, dem kann ich sagen: Von den 10 Kostümen, die ich besitze, würde ich gerade mal 2 als umfassend conventiontauglich ansehen. Und selbst die trage ich selten zu einer Convention. ___ Der große Umbruch... Weiter oben habe ich ja bereits angedeutet, dass sich die Conventionlandschaft verändert. Neben der Kostüm- und Cosplayszene wird im selben Zuge die Conventionszene mehr und mehr Mainstream. Vor allem erkennen aber auch viele Stars und Produktionsfirmen die Möglichkeiten von Cons, das Publikum zu erreichen. Die San Diego Comic-Con ist hier das beste Beispiel, wo jährlich die großen Blockbuster mit riesigen Panels und Aktionen die Werbetrommel rühren.
In den vergangenen Jahren hat sich aber auch die Ausrichtung geändert. Zwar herrscht noch immer ein deutlicher Schwerpunkt auf Sci-Fi, Horror, Fantasy, Superhelden und Comics, aber mehr und mehr können auch Stars aus anderen Genres für Conventions gewonnen und begeistert werden, was natürlich auch die Zielgruppe verändert, bzw. erweitert.
Je größer das Publikum, desto mehr Neulinge kommen hinzu. Deshalb wächst der Convention-Bereich auf Beyond the Show auch nach und nach deutlich an, um mit einer ausführlichen Infosektion Fragen zu klären, die so mancher Newbie vor dem Besuch seiner ersten, zweiten oder auch dritten Convention hat.
Schließlich soll ja jedes Event Spaß machen und man möchte am Ende des Wochenendes ja das mit nach Hause bringen, was man sich vorgenommen hatte – seien es Fotos, Autogramme, Merchandise-Artikel oder einfach nur coole Erinnerungen.
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